Wohne ich in einem durch Starkregen/Sturzfluten gefährdeten Bereich?
Bereits durch die Betrachtung der topographischen Lage ist erkennbar, ob die Gefahr besteht, dass ein Grundstück bei Starkregen durch Oberflächenwasser überflutet werden kann. Besonders Häuser in Hanglagen oder in topographischen Senken können davon betroffen sein.
Zur Beurteilung der Frage, ob Starkregenereignisse zu oberflächlichem Abfluss führen und ob Schäden an Gebäuden durch ansteigende Grundwasserspiegel zu befürchten sind ist ein Bodengutachten hilfreich.
Im Zuge des Kommunalen Vorsorgekonzepts Hochwasser und Starkregen der Gemeinde Perl wird die Überflutungsgefährdung für das ganze Gemeindegebiet flächendeckend untersucht. Basierend auf ei-nem digitalen Geländemodell (hochaufgelöst 1 x 1 m) wird ein Computermodell erstellt und der mögliche Oberflächenabfluss flächendeckend analysiert. Hierbei wird die Aufnahmefähigkeit des Bodens berücksichtigt. Aufgrund des Umfangs der Berechnung und der Größe des Gebiets wird das Kanalnetz nicht detailliert modelliert, sondern es wurde sich auf wichtige unterirdische Abflusstransportelemente wie z.B. Gewässerverrohrungen, Durchlässe, etc. beschränkt.
Als Ergebnis werden Starkregengefahrenkarten erstellt, auf welchen zu erkennen ist, wo in welchen Bereichen der Gemeinde Perl besondere Gefahren durch Sturzfluten und Starkregen bestehen. Hierbei werden drei Szenarien betrachtet:
- ein statistisch alle 20 Jahre (oder seltener) auftretendes Ereignis (Starkregenindex 4)
- ein statistisch alle 100 Jahre (oder seltener) auftretendes Ereignis (Starkregenindex 7)
- ein statistisch alle 5.000 Jahre (oder seltener) auftretendes Ereignis (Starkregenindex 12)
Den Karten liegt eine flächendeckende Überregnung des Gemeindegebiets Perl von einer Stunde Dauer zu Grunde.
Auf den Gefahrenkarten werden für jedes Szenarium die berechneten Wassertiefen in 5 Klassen wie folgt dargestellt:
Die Karten richten sich an alle, die sich über die Gefahren von Sturzfluten infolge von Starkregen informieren und dagegen schützen wollen. Dies sind insbesondere Gebäudeeigentümer, die Verwaltung, die Einsatzkräfte und weitere öffentliche Stellen, die an der Gestaltung der städtischen Flächen (auch Verkehrs- und Grünflächen) beteiligt sind.
Durch die Auswertung der Karten kann die individuelle Gefahrenlage bewertet werden. Liegt eine Gefährdung vor, sollten geeignete Maßnahmen zum Schutz vor Oberflächenwasser geplant und umgesetzt werden.